STUBE
  • Angebote
    • STUBE-Card
    • Veranstaltungen
    • Themenbroschüren
    • Schriftenreihe
    • Beratung und Recherche
    • Bestellung
    • Newsletter
  • Fernkurs
    • Zielgruppe
    • Inhalte
    • Bedingungen
    • FAQ
    • Tagungen
    • Aufbaukurs
    • Rückblick
  • Buchtipps
    • Kröte des Monats
    • Krötenarchiv
      • Kröten 2015
      • Kröten 2014
      • Kröten 2013
      • Kröten 2012
      • Kröten 2011
      • Kröten 2010
      • Kröten 2009
      • Kröten 2008
      • Kröten 2007
      • Kröten 2006
      • Kröten 2005
    • Buchlisten
    • Monatliche Buchtipps
    • Rezensionen online
    • Preise
  • Tagebuch
  • Über uns
    • STUBE-Konzept
    • STUBE-Team
    • Kontakt
    • Tätigkeitsberichte
    • STUBE-Chronik
    • Kooperationen
    • Impressum

Thema: Katholischer Kinder- und Jugendbuchpreis 2011

Preisträger

Morris Gleitzman: Einmal

Obwohl er den Namen des Glücklichen trägt, verspricht die Zukunft des neunjährigen Felix wenig Hoffnung: Im Jahr 1942 lebt er in jenem katholischen Waisenhaus in den böhmischen Bergen, in dem seine Eltern, jüdische Buchhändler*innen, ihn drei Jahre zuvor verstecken konnten. Als phantasiebegabtes Kind deutet Felix sein Erleben und Beobachten in Geschichten, die er zum Teil in seinem Notizbuch festhält – das letztverbliebene Stück Erinnerung an seinen Vater und seine Mutter. Dieser Weltaneignung in Geschichten entspricht der Erzählstil, der je Kapitel retrospektiv mit einem unbestimmt-märchenhaften "Einmal" einsetzt und durch die direkte Ansprache der Vorstellungskraft der Leser*innen unmittelbar hineinführt in jenes Jetzt und Hier, das der Ich-Erzähler bereits nach wenigen Sätzen im Präsens schildert. Dabei wird konsequent die naiv-kindliche Perspektive eingenommen. Aus dieser spezifischen Form der Beobachtung heraus entsteht sowohl das Romangeschehen als auch dessen stets von der Weltaneignung in Geschichten geprägte Deutung: Als er eine Gruppe von Männern in Anzügen mit Armbinden dabei beobachtet, wie sie im Klosterhof Bücher verbrennt, macht Felix sich auf, seine Eltern, von denen er – wie er es deutet – seit den Schwierigkeiten mit der Postzustellung keine Briefe mehr bekommt, zu warnen. Seine kindliche Odyssee führt ihn über seine Heimatstadt ins Warschauer Ghetto und damit in eine Welt des zunehmend schmerzlichen Erkenntnisprozesses, dass es den Nationalsozialisten nicht primär um die Verbrennung von Büchern geht. Im Ghetto wird er von der an Janusz Korczak angelehnten Figur des Zahnarztes Barnek gerettet und wortwörtlich in Schutz genommen. Sowohl bei dessen nächtlichen Patientenbesuchen als auch für die mit Barnek lebenden Kinder wird der in seiner staunenden Weltsicht unerschütterliche Felix Kraft seiner Geschichten zum Hoffnungsträger, der in einer in sich zusammenbrechenden Welt das letzte Stück Glauben an ein Heilwerden verkörpert – selbst über jenen Zeitpunkt hinaus, an dem auch der kindliche Ich-Erzähler angesichts des Grauens der Ereignisse keine Worte mehr zu finden vermag und feststellt: Ich habe keine Geschichten mehr. Letztlich jedoch ist es Felix‘ Fähigkeit, der Welt trotz allem ihre Wunder abzuringen, die ihm und dem Mädchen Zelda die Kraft gibt, aus dem Güterzug zu springen, mit dem Barnek und dessen schutzbefohlene Kinder von den Nationalsozialisten "aufs Land" gebracht werden.
Ähnlich wie Roberto Begnini in seinem Film "Das Leben ist schön" gelingt es auch Morris Gleitzman die Gleichzeitigkeit von Tragik und Komik zum erzählerischen Moment zu machen, wenn Felix der Bedrohlichkeit des Geschehens mit dem Blick für das Absurde begegnet und kindliche Angst dabei in schöpferische Kraft umwandelt. Die Beklemmung, die durch den kindlich-naiven Blick auf den Holocaust entsteht, wird übergeführt in die heilsame Konstruktion von Wirklichkeit, die Felix Kraft seiner Geschichten für sich selbst und seine Mitmenschen wirksam werden lassen kann. Glaube, Liebe und Hoffnung werden dabei in einer kindlichen Figur sichtbar gemacht, die der Welt mit Staunen begegnet und gerade dadurch eine Sprache für das Unaussprechliche des Menschseins findet.

Aus dem Engl. v. Uwe-Michael Gutzschhahn.
Carlsen 2009.
192 S.

Laurie Halse Anderson: Wintermädchen

"Als ich noch ein richtiges Mädchen war, verabreichte mir meine Mutter löffelweise Luftschlösser." Das scheint für die Ich-Erzählerin Lia lange her zu sein: Sie ist magersüchtig und fühlt sich mitschuldig am Tod ihrer ehemals besten, komplizenähnlichen Freundin. Seit diesem Einschnitt hält sie noch stärker am Hunger fest und verliert sich zunehmend in ihrer verzerrten Wahrnehmung. In literarischer Gestaltung zwischen Poesie und Wahnsinn vermittelt Lia den Wunsch nach totaler Kontrolle: Impulsive Selbstbeschimpfungen, Eigenzensur (Sätze werden immer wieder durchgestrichen) und magische Beschwörungsformeln durchziehen diesen sprachgewaltigen Text über ein Mädchen, das lange gegen sich selbst, am Ende aber für einen Hoffnungsschimmer kämpft.

Aus dem Engl. v. Salah Naoura.
Ravensburger 2010.
320 S.

Kirsten Boie: Ringel, Rangel, Rosen

Die Vertreibung aus dem Paradies wird hier motivisch mit dem Ende der Kindheit verschränkt: Sommer 1961, die dreizehnjährige Karin liebt die Ferien mit Baden an der Elbe, dem neuen Fernsehapparat und Klönen mit ihrer Freundin Regina. Doch dann erzählt Regina über ein Buch "von diesen Judensachen", und Karin beginnt sich und ihren Eltern erstmals Fragen zu stellen. Mit einer Sturmflut im Februar 1962 folgt die Vertreibung aus dem Paradies – im Sommer 1963 ist nichts mehr, wie es vorher war. Wie bereits in "Monis Jahr" literarisiert Kirsten Boie anhand einer einzelnen Mädchenfigur gesellschaftspolitische Fragestellungen der Nachkriegszeit. Sprachlich empfindet sie dabei den Duktus der Zeit nach und entwirft so ein Porträt einer Generation, die lernen musste, die Erzählungen der Eltern in Frage zu stellen.

Oetinger 2010.
192 S.

Georg Bydlinski / Carola Holland: Immer in deiner Nähe. Das große Buch der Kindergebete

Georg Bydlinski ist es ein Anliegen, für Kinder die Verwobenheit von religiöser und konkreter Alltagserfahrung zu thematisieren. Zur Sprache kommt dabei die Vielfalt kindlichen Lebens: vom Streit mit der Freundin über die Freude an verbummelten Tagen bis hin zur Trauer über den Tod. Er unterteilt seine Gebete und Meditationstexte in verschiedene Bereiche: Schöpfung, Bitte und Dank, Freundschaft und Vertrauen, Trost und Texte für den Gottesdienst. Jedem der Bereiche ist als Motto eine Bibelstelle vorangestellt. Illustratorisch ist fast jede der Doppelseiten farbig grundiert, wobei sich die Bilder ganz dem Konkreten, Gegenständlichen verpflichten und die in den Texten geschilderten Alltagssituationen angenehm schlicht umsetzen.

Sauerländer 2010.
144 S.

Christian Duda / Julia Friese: Schnipselgestrüpp

Mutter sagt nichts. Vater schweigt. Der Fernsehapparat plappert. Jeden Tag findet der namenlose Bub seine Eltern in diesem lethargischen Zustand vor. Wir haben keinen Geldscheißer, sagt der Vater, die Kleidung des Buben kommt vom Amt und die Wohnung ist nur spärlich möbliert. Obwohl der Bub von Armut unmittelbar betroffen ist, resigniert er nicht. Er, den die Psychologie ein resilientes Kind nennt, nützt die wenigen Möglichkeiten und gestaltet sich aus Zeitungsschnipseln seine Welt. Wie in Sendaks "Wo die wilden Kerle wohnen" verwandelt er sein Zimmer allmählich in einen Urwald und sich selbst in ein Insekt. Kraft seiner Phantasie holt er sich die Welt, die seine Eltern schon lange ausgesperrt haben, in seinen Alltag. Der Text und die collagierten, steigend grün getönten Illustrationen machen die Leere der Eltern und den Willen des Kindes zur Partizipation deutlich.

Bajazzo 2010.
44 S.

Eduardo Galeano / Antonio Santos: Geschichte von der Auferstehung des Papageis

Fotografierte Holzskulpturen und eine bedeutungsreiche Textspur - die Aufmachung dieses Bilderbuchs ist ebenso staunenswert wie sein geographischer Hintergrund: Eine mythische Legende aus dem Nordosten Brasiliens, in Spanien, dem politischen Exil des uruguayanischen Schriftsteller Eduardo Galeano, nacherzählt und mit Werken des spanischen Malers und Bildhauers Antonio Santos konkretisiert. Der Papagei fällt in den dampfenden Topf und der Verbreitung dieser Nachricht folgt eine Kettenreaktion des Kummers. Der Wind verliert eine Bö, die Orange ihre Schale, der Mensch seine Sprache. Die Welt gerät in Schieflage ebenso wie die expressiven Skulpturen. Vom Töpfer von Ceará wird die Personifizierung übertragen auf eine phönixgleiche Auferstehung: Da nahm der Töpfer alle Trauer zusammen. Und mit all diesen Dingen konnten seine Hände den Toten wieder zum Leben erwecken.

Aus dem Span. v. Carina von Enzenberg.
Bajazzo 2010.
32 S.


John Green: Margos Spuren

Wenn Kartografen in ihre Landkarten Orte einbauen, die es gar nicht gibt, dann um Plagiaten vorzubeugen; wenn Margo Roth Spiegelman in Geisterstädten untertaucht, ist unklar, um welche Person es sich nun eigentlich handelt, der Quentin Jacobson in seiner Liebe, Loyalität und Sorge hinterher rätselt und fährt. Was eigentlich weiß Quentin von Margo, die Indizien und Hinweise zurücklässt. Will sie gefunden werden? Muss sie gerettet werden? Erneut stellt John Green das Rätsel um ein außergewöhnliches Mädchen in den Mittelpunkt seines Erzählens aus männlich-jugendlicher Sicht. Gemeinsam mit seinen wie immer eloquenten Buddys folgt Quentin Margo quer durchs Land und damit der Frage nach der Authentizität eigener Lebenskonzepte.

Aus dem Engl. v. Sophie Zeitz.
Hanser 2010.
336 S.

Monika Helfer / Michael Köhlmeier / Barbara Steinitz: Rosie und der Urgroßvater

Geschichten zu erzählen spielt eine große Rolle, wenn es darum geht, Traditionen weiterzugeben und lebendig zu erhalten. Und Geschichten haben eine besondere Faszination, wenn sie von einer Welt berichten, die in dieser Form unwiderruflich verloren ist: Wie jene der jüdischen Bevölkerung in "der kleinen Stadt Hohenems in Austria Europe", von der ihr Urgroßvater Rosie, einem New Yorker Mädchen, jeden Mittwochnachmittag erzählt. Es sind Geschichten voller Gewitztheit und Humor: Wie jene der folgenschweren Verwechslung zwischen dem christlichen Erlöser und dem jüdischen Messias oder des Milchig-Löffels, der den anderen Löffeln eine flammende Rede hält, denn der Löffel ist schließlich der Komiker unter den Bestecken. Von den ausgeschmückten Erlebnissen der anderen kommt der Urgroßvater irgendwann auch zu seiner eigenen (Lebens-) Geschichte – die geprägt ist von der endgültigen Vertreibung der jüdischen Menschen aus Hohenems.

Hanser 2010.
144 S.

Heinz Janisch / Helga Bansch: Die Brücke

Mächtige, von Helga Bansch collagierte Berge aus kariertem Papier, Stoffresten und Landkarten türmen sich links und rechts des smaragdgrünen Flusses. Nur eine schmale Brücke führt hinüber und eines Tages wollen ein Bär und ein Riese aus entgegengesetzten Richtungen, aber gleichzeitig die Brücke queren. So beginnt das Bilderbuch des bewährten Künstlerduos, das wie ein fernöstliches Märchen anmutet. In der Mitte der Brücke zeigen sich beide Figuren unnachgiebig. Erste Lösungsversuche scheitern, weil dabei immer einer der beiden den Kürzeren ziehen würde. Erst als sie begreifen, dass sie aufeinander angewiesen sind, kann eine Lösung gefunden werden – umgesetzt in bildliche Einzelsequenzen mutet diese an wie ein gemeinsamer Tanz. Ein zeitloses Lehrstück, illustratorisch geradlinig und auf die, der Geschichte entsprechenden Perspektivenwechsel konzentriert umgesetzt.

Jungbrunnen 2010.
32 S.

Christina Knödler (Hrsg.) / Linda Wolfsgruber: Sonnenschein und Sternenschimmer. Himmlische Geschichten, Lieder und Gedichte

"Es träumt vom vollmond die sonne" – so leitet h. c. artmann eines seiner Gedichte ein und gibt damit ein Leitmotiv für eine als Hausbuch gestaltete Anthologie, die sich vom literarischen Glanz der Himmelskörper leiten lässt. Es wird ein Bogen über die unterschiedlichen Varianten des Erwachens und Entschlafens gespannt und damit das große Lalula eines Kinderkosmos ausgebreitet. Die Schöpfungsgeschichte findet Platz neben Ingeborg Bachmann, Theodor Storm neben Peter Härtling. Pathos und Brüchigkeit der Märchen, Geschichten, Lieder und Gedichte, die eine kulturgeschichtliche Spanne über drei Jahrhunderte schlagen, werden dabei aufgefangen von Linda Wolfsgruber, deren Illustrationen farbharmonisch, mit großem Einfühlungsvermögen für die Texte, unerschöpflichem Einfallsreichtum und Experimentierfreude am Material gestaltet sind.

Gerstenberg 2010.
144 S.

Patricia MacLachlan: Edwards Augen

Keine beherrscht ein Erzählen zwischen den Zeilen so sehr wie die sprachliche Ausnahmekünstlerin Patricia MacLachlan. Hier folgt sie dem Motiv der Augen, wenn sie eine innige Geschwisterliebe in den Mittelpunkt stellt und erst nach und nach deren Geheimnis offenlegt. In kleinen, ebenso eindringlichen wie berührenden Erzählschritten erinnert sich Jake an die besondere Aura seines Bruders Edward: Ein Kind, das vor nichts Angst hatte, und dessen Tod eine schmerzhafte Lücke im Familien- und Freundschaftsgefüge hinterlässt. Erst vom Ende her klärt sich der rätselhafte Beginn der Geschichte und erschließt das Fortleben von Edwards ganz spezifischem Blick auf die Welt.

Aus dem Engl. v. Birgitt Kollmann.
Hanser 2010.
96 S.

Benoit Marchon (Hrsg.) / Peggy Adam / Elodie Durand / Maud Legrand / Judith Guryfier: Die Welt, die anderen und ich. 120 Fragen und Antworten, um die Welt besser zu verstehen

"Acht- bis zwölfjährige Kinder sind Meister im Schwere-Fragen-Stellen!" Das wissen alle, die mit Kindern leben und arbeiten – ebenso, wie schwer es oft ist, diese Fragen ehrlich und wahrheitsgemäß zu beantworten. Benoit Marchon hat hier "120 Fragen und Antworten, um die Welt besser zu verstehen" zusammengestellt, deren Texte zunächst in französischen Kinderzeitschriften veröffentlicht wurden. Die thematische Fülle dieser Fragen gliedert er übersichtlich in fünf große Kapitel, die sich sozusagen vom Kleinen zum Großen vorarbeiten: Familie, Gefühle, Leben und Tod, Gesellschaft und schließlich die Welt. Von "Was ist eine Familie?" bis zu "Was ist eigentlich ein Klon?" werden so philosophische, aber auch ethisch-moralische Fragen beantwortet.

Aus dem Französ. v. Elsbeth Ranke.
Pattloch 2010.
192 S.


Maria Parr / Heike Herold: Sommersprossen auf den Knien

"'Glimmerdal' steht darauf. Und da weißt du, dass du richtig bist." Das quirlige Mädchen Tonje ist das einzige Kind des Dorfes Glimmerdal. In witzigen, kurzweiligen Anekdoten wird das Leben des Wildfangs mit den feuerroten Haaren geschildert, die eine innige Freundschaft mit dem alten Gunnvald pflegt. Allmählich wird ihr relativ sorgloses Leben mit der Vergangenheit Gunnvalds verwoben, der eine erwachsene Tochter hat, die – als sie noch ein kleines Mädchen war – von der Mutter aus seinem Leben gerissen wurde. Die Idylle des Dorfes, die Ruhe und Beschaulichkeit des Waldes werden durch die liebevolle Gestaltung der Charaktere zum Leben erweckt und durch den Ideenreichtum und die Besonderheiten von Tonje, die das Dorf völlig für sich gewinnt, geprägt. Ein Kinderroman über eine außergewöhnliche Freundschaft, der voller Charme und Originalität steckt.

Aus dem Norweg. v. Christel Hildebrandt.
Dressler 2010. 256 S.

Carolin Philipps: Wofür die Worte fehlen

Wird Jugendlichen sexuelle Gewalt angetan, geschieht das nicht selten im Rahmen eines Vertrauensverhältnisses. In diesem beklemmenden, weil so authentischen Roman ist es der Vater, der den knapp fünfzehnjährigen Kristian seit Jahren missbraucht. Eindringlich, aber nie zu explizit schildert die Autorin – stets der Wahrnehmung Kristians verpflichtet – wie ihn der Vater mit dem gemeinsamen "Geheimnis" erpresst. Kristian hat keine Worte, um sich jemandem anzuvertrauen. Doch beim Zeichnen von Mangas findet er ein Bild für das, was mit ihm geschieht: Der schwarze Ritter, vor dem es scheinbar kein Entrinnen gibt. Im Manga kann ausgesprochen werden, was in der Realität sprachlos macht. Auf dieser Ebene trägt eine Freundin schließlich entscheidend dazu bei, dass Kristian sein Schweigen bricht und sich Hilfe holt.

Ueberreuter 2010.
128 S.

Lilli Thal / Einar Turkowski: Joran Nordwind

Aufstand im Insektenreich: Joran, ein frisch geschlüpfter, kecker Bläuling wird ins Königreich der Käfer hinter dem Wasserfall entführt. Dort sind Falter, die wegen ihrer nassen Flügel nicht fliehen können, Sklaven, denen ihre Bestimmung auf die Flügel gefräst wird. Schmachvoll wird der eloquente, geflügelte Ich-Erzähler zur Brosche der Käferregentin und rutscht unvermutet in eine Guerillabewegung zum Sturz des Königs, der sein Reich mit Hilfe der benebelnden Flechte Offa regiert. Der Weg der Miniaturgesellschaft in die Revolution – angeführt und begleitet von humorig skizzierten Nebenfiguren – wird mit Freude am Erzählen geschildert und zeigt komplexe gesellschaftliche Zustände im kindlich fassbaren Szenario.

Gerstenberg 2010.
368 S.

 

 


STUBE Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur | Stephansplatz 3/II/11 | A-1010 Wien | T.: +43 1 51552-3784 | stube@stube.at oder fernkurs@stube.at