STUBE-Freitag: "Unterwegs mein Schatz"
Neuvorstellungen Volume II
Zu Gast: Willy Puchner
Willy Puchner berichtete von fotografierten, textualisierten und illustrierten Reisen.
Die Reise im Bilderbuch ...
... sorgte für Vergnügen.
Illustre Gäste: v. l. n. r.
Claudia Ehgartner aus dem mumok und Rahel Conzett extra aus der Schweiz angereist.
"Unterwegs mein Schatz" ...
... war die STUBE am 11. Dezember mit Willy Puchner im Rahmen des letzten STUBE-Freitags dieses Jahres. Das titelgebende Bilderbuch lieferte ein zentrales Thema des Werkstattgesprächs gleich mit: Willy Puchner ist in seinem Leben viel gereist.
Heidi Lexes Interesse galt jedoch nicht nur Willy Puchners Erfahrungen in fernen Ländern, sondern natürlich auch dem literarischen Œuvre des Bilderbuchkünstlers.
Eine faszinierende Überschneidung dieser beiden Lebensbereiche durften die über 60 Besucher*innen des STUBE-Freitags selbst betrachten: illustrierte Materialbücher bzw. Reisetagebücher, in denen der Künstler auf Reisen sein persönliches "Zuhause" fand. In über 40 dieser illustrierten Blindbände konnte Willy Puchner "die Reisen ins Buch übertragen".
Den genauen Blick für die Darstellungen erlangte er durch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Privatfotografie. Für seine Diplomarbeit hatte er 20.000 Bilder analysiert. Im Werk-stattgespräch hielt er schließlich fest:
"Ich weiß woher das Selfie kommt."
Viel zu erzählen gab es auch über sein Projekt "Sehnsucht der Pinguine", das ihn viele Jahre begleitet hat: Stern- sowie Life-Magazin druckten die Bilder ab und die ikonografische Österreich-Werbung
machten ihn weltberühmt.
Bekannt ist er aber auch für "Puchners Farbenlehre", die in der FAZ veröffentlicht wird und im Jahr 2011 als Bilderbuch erschienen ist. Die ausdifferenzierten Farben findet man nicht im Lexikon, geben dafür eine Vorstellung von Flora und Fauna eines Landes oder dem typischen Lifestyle einer Stadt. Die meisten Illustrationen des großen Farbspektrums sind im Zuge Puchners Reisen entstanden, während er die Bewohner*innen der Weihnachtsinsel "nur" per Telefon befragt hat.
Ebenso erkenntnisreiche wie reflektierte Antworten
gab Willy Puchner auf Fragen zu Technik und Motiven seiner Illustrationen: Im Laufe der Jahre hat er versucht freier zu werden. Aufgrund der filigranen und (zeit-)aufwendigen Acrylmalerei musste er auch Ingenieursgeist aufbringen und die Kopfbandlupe erfinden. Über die zahlreichen Masken und Verkleidungen in seinen Bilderbüchern hielt Willy Puchner fest, dass dies die besten Momente sind, um mit Identität spielen zu können: "Hier kann ich durch Fantasie Grenzen überschreiten."
Abschließend sprachen Heidi Lexe und Willy Puchner über das zweite Bilderbuch: "Tagebuch der Natur". Neben dem Sich-selbst-ins-Buch-einschreiben und dem Streben nach der Römischen Eins während der Schulzeit
wurde es nochmal philosophisch, da Willy Puchner eine zentrale Frage in den Raum stellte: "Was überhaupt ist Natur?"
Literaturliste zum Werkstattgespräch mit Willy Puchner
Ich bin. Quell 1997.
Tagebuch der Natur. NP Buchverlag 2001.
Willy Puchners Welt der Farben Residenz 2011.
Ein Hase auf Reisen. Bloomsbury 2012.
ABC der fabelhaften Prinzessinnen. NordSüd 2013.
ABC der fantastischen Prinzen. NordSüd 2014.
Unterwegs, mein Schatz. Nilpferd 2015.
Website:
www.willypuchner.com
Die Fortsetzung der Neuvorstellungen konzentrierte sich im ersten Teil des Nachmittags auf die Herbstproduktion mit österreichischer Beteiligung. Somit konnten nun auch die Vertreterinnen des >>>"Heimat bist du großer Töchter"- Specials ausführlich vorgestellt werden und der Blick auf die heimische Verlagswelt bzw. auf Autor*innen und Illustrator*innen gerichtet werden.
Kathrin Wexberg, Heidi Lexe und Peter Rinnerthaler stellten Neuerscheinungen aus Österreich vor.
Literaturliste der vorgestellten Bücher
Elisabeth Steinkellner: Rabensommer. Beltz & Gelberg 2015.
Michael Köhlmeier: Wenn ich ein Mensch wär, sagt der Rabe. Ill. v. Monika Helfer. Bibliothek der Provinz 2015.
Thomas J. Hauck: Ole und das Meer. Ill. v. Hanneke van der Hoeven. Bibliothek der Provinz 2015.
Kathrin Steinberger: Manchmal dreht das Leben einfach um. Jungbrunnen 2015.
Lilly Axster: Atalanta Läufer_in. zaglossus 2014.
Elisabeth Etz: Alles nach Plan. zaglossus 2015.
Verena Hochleitner: Der verliebte Koch. Luftschacht 2015.
Helga Bansch: Was macht die Maus? Tyrolia 2015.
Jean-Luc Englebert: Heute bin ich Ritterin. Aus dem Franz. v. Alexander Potyka. Picus 2015.
Ursula Poznanski: Layers. Loewe 2015.
Irmgard Kramer: Am Ende der Welt traf ich Noah. Loewe 2015.
Adelheid Dahimène: Mondschein hin, Mondschein her. Ill. v. Verena Ballhaus. Nilpferd 2015.
Edith Schreiber-Wicke: Es schnurrt und schnattert, surrt und flattert. Ill. v. Carola Holland. Thienemann 2015.
Christian Sova: Der große Buchstabenraub. Ill. v. Thomas Riegler. Kunstanstifter 2015.
Robert Götschl: 12 Monsters. Luftschacht 2015.
Willy Puchner schickte einen seiner bekannten, illustrierten Briefe an die STUBE.
(Briefausschnitt leider ohne goldenem Glitzereffekt)