Der Lyrik-Lunch: Tramezzini und Traubensaft standen nur im Bild im Vordergrund.
Der Lyrik-Automat in Aktion.
Großer Andrang beim Lyrik-Lunch am Gang der STUBE.
Am Tag nach der großen Preisverleihung im Erzbischöflichen Palais lud das STUBE-Team zu einem gemütlichen wie inspirierenden Lyrik-Lunch. An vier verschiedenen Stationen animierte der STUBE-Lesekreis die Besucher*innen zum puren Lyrikgenuss, und für das leibliche Wohl sorgten Tramezzini, Traubensaft sowie Kuchen und Kekse.
Die wohl auffälligste Lyrikstation auf optischer Ebene stammte von Lena Brandauer, die exklusiv für diesen Anlass einen Lyrikautomaten bastelte/baute und auf "Knopfdruck" Lyrik las oder Lyrik in Papierform schenkte.
Unter Pflückgedichten hindurchschreitend gelangten die Gäste zu Jan Mirbeths Lyrikattraktion, an der man sich für kreative Schreibarbeit Buchstabenkekse verdienen konnte. Durch das Falten des Plakates und der Kreativität der Spontanlyriker*innen entstanden wunderbare Nonsens-Gedichte.
Einen Raum weiter wartete Alexander Pommer mit Schnipselgedichten und verführerischen Brownies auf lyrikwillige Besucher*innen. Mit ausgedruckten Versen, Stiften, Schere und Kleber enstanden auch hier kreative wie sinnliche Lyrikneuschöpfungen.
Verwinkelt und in Kerzenschein getaucht sorgten Claudia Sackl und Jana Sommeregger für mehrsprachigen Lyrikgenuss. Spanisch, Englisch, Deutsche wurde "simultan" gelesen und ein so eine vielstimmiges Gedichtwolke in die Räumlichkeiten der STUBE gesetzt.
So vielfältig und abwechslungsreich wie die Gedichte waren auch die Methoden.
Dr. Gabriele von Glasenapp.
"'Lehmriese lebt.' Golemdarstellungen in der Kinder- und Jugendliteratur". Unter diesem Titel referierte Dr. Gabriele von Glasenapp zum zweiten Mal innerhalb von 24 Stunden in Wien. Nach ihrem grandiosen Festvortrag am Vorabend, im Rahmen dessen sie innerhalb kürzester Zeit einen historischen Abriss der Kinder- und Jugendliteratur(-forschung) skizzierte, widmete sie sich nun dem Golem, einer symbolträchtigen wie traditionsreichen Figur der (KJ-)Literatur.
Mit Quellen, die bis ins Jahr 1808 zurückreichten, legte sie auch auf das Golemmotiv eine historische Perspektive und zeigte äußerst anschaulich, wie das Golemmotiv in der jüdischen, aber auch anderen Tradtion transformiert und bis in die Gegenwart rezipiert wurde und wird.
Dr. Gabriele von Glasenapp brachte den Golem nach Wien.
Für einen Überaschungsmoment sorgte Dr. Sonja Loidl, die dem STUBE-Team vor der "Lesung zur Nacht" mit Tamara Bach kurzerhand ein Geschenk auf den Tisch stellte und leidvoll davon berichtete, wie schwer es ist, etwas vor dem STUBE-Team geheim zu halten. Mit viel Insiderwissen über die STUBE organisierte sie Geschenke mit Unterschriften der "ganzen" Wiener KJL-Szene, die dank der "Schokoladenseite" wohl jeden Tag in Einsatz kommen werden.
Das "Grande Finale" setzte Tamara Bach mit einer Lesung aus ihrem Roman "vierzehn", der auf der Empfehlungsliste des Katholischen Kinder- und Jugendbuchpreises 2017 zu finden ist. Der Seminarraum war trotz eines >>>ausgiebigen Programms am Nachmittag bis auf den letzten Platz gefüllt. Lesung und Werkstattgespräch mit Heidi Lexe gestaltete Tamara Bach dermaßen humorvoll und leichtfüßig, dass das Publikum nach einer Zugabe lechzte...
Zum Glück hatte sie als besonderes Goodie zum Abschluss ein noch nicht veröffentlichtes Manuskript mit im Gepäck!
Tamara Bach im launigen Gespräch mit Heidi Lexe und ein randvoller Seminarraum.