Ein Lied von Frauen im Krieg
Modelle weiblichen "Kämpfens" in A SONG OF ICE AND FIRE / GAME OF THRONES
Seminar des Instituts für Religion und Frieden in Kooperation mit der STUBE
Westeros und Essos werden in Tortenform voneinander getrennt: Am Ende einer gelungenen Tagung
schnitten Heidi Lexe und Stefan Gugerel die Game-of-Thrones-Torte an.
Vortragende und
Publikum in gemeinsamer Serien-Leidenschaft vereint
Wie bereits in den vergangenen Jahren begab sich die STUBE auch diesen Spätherbst in militärische Gefilde: Gemeinsam mit dem Institut für Religion und Frieden wurde in der Wiener Landesverteidigungsakademie ein dreitägiges Seminar über George R. R. Martins Romanserie Das Lied von Eis und Feuer sowie deren Fernsehserien-Version Game of Thrones ausgerichtet. Im Mittelpunkt der Beiträge standen dabei vor allem die Frauenfiguren.
In ihrem Einführungsvortrag skizzierte Heidi Lexe, Leiterin der STUBE, die Entwicklungsgeschichte und literarischen Besonderheiten der Romane. Deren spezifischer Entwurf einer sekundären Welt wurden anhand von Topografie, Sprache und innerfiktionaler Historie gezeigt. Übersetzungstraditionen und Transferbedingungen vom Roman zur Fernsehserie wurden ergänzt mit einem Streifzug durch Merchandisingwelt und Musicalversion.
Stefan Gugerel, Leiter des Instituts für Religion und Frieden, vertiefte diese Einführung in die sekundäre Welt durch eine differenzierte Darstellung der einzelnen Häuser und ihrer Ideologien. Wie Frauenfiguren in die genutzten hierarchischen Prinzipien eingeordnet werden, zeigte er am Beispiel von Sansa Stark und ihrer in der TV-Serie inszenierten Fähigkeit, sich durch die Kleidung der jeweiligen männlichen Umwelt anzupassen.
Der Filmwissenschaftler Robert Buchschwenter fokussierte in seinem Vortrag auf die filmästhetischen Mittel, mit deren Hilfe Frauen in der TV-Serie verortet und wortwörtlich platziert werden. In einer Fortsetzung seines Beitrags griff er motvische Aspekte auf und arbeitete entlang der Begriffbedeutung von Loyalität die Darstellung der Kommunikationsprozesse heraus, durch die Frauenfiguren charakterisiert werden.
Fragen nach der Inszenierung von Weiblichkeit griff auch Heidi Lexe in ihrem zweiten Vortrag Hexe, Hure, Heilerin auf - wobei sechs Frauenfiguren vergleichend untersucht wurden: Die Ritterin Brienne von Tarth und die Kurtisane Shae, die Wilde Ygritte und die Magierin Melisandre, sowie die beiden Heilerinnen Lady Crane und Talissa Maegyr.
Der Vortrag
wurde auch als Teil der Ringvorlesung Kinder- und Jugendliteratur aus Genderperspektive ausgewiesen und lockte 50 Studierende zu frühmorgendlicher Stunde in die Militärakademie.
Das STUBE-Team im Kreis von Soldatinnen, Militärdiözese und Sicherheitsakademie