STUBE
  • Angebote
    • STUBE-Card
    • Veranstaltungen
    • Themenbroschüren
    • Schriftenreihe
    • Beratung und Recherche
    • Bestellung
    • Newsletter
  • Fernkurs
    • Zielgruppe
    • Inhalte
    • Bedingungen
    • FAQ
    • Tagungen
    • Aufbaukurs
    • Rückblick
  • Buchtipps
    • Kröte des Monats
    • Krötenarchiv
      • Kröten 2015
      • Kröten 2014
      • Kröten 2013
      • Kröten 2012
      • Kröten 2011
      • Kröten 2010
      • Kröten 2009
      • Kröten 2008
      • Kröten 2007
      • Kröten 2006
      • Kröten 2005
    • Buchlisten
    • Monatliche Buchtipps
    • Rezensionen online
    • Preise
  • Tagebuch
  • Über uns
    • STUBE-Konzept
    • STUBE-Team
    • Kontakt
    • Tätigkeitsberichte
    • STUBE-Chronik
    • Kooperationen
    • Impressum


STUBE-Freitag: Märchenfrühling
Zu Gast: Sybille Schenker


 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


Heidi Lexe eröffnet den märchenhaften STUBE-Freitag ...

 

... und weiß natürlich, wie man den Frosch an die Wand klatscht ...

 

 


 

 

 

 

 

 


Sybille Schenker zeigt hauchdünne Scheren-
schnitte ...


... und die Kunst der Seitengestaltung.

 

 

 

 

 

 

 

 


Tja, der Frühling lässt zwar [zarte Harfenklänge] sein blaues Band flattern, da draußen irgendwo, aber in der STUBE, da grünt’s so grün nicht wegen irgendwelcher spanischer Blüten, sondern weil [Einsatz Quietschgitarre]: „It’s Froschkönig time, baby!“ [Pause.] Moment mal. „Baby?“ Geht’s noch?? [Kleiner Blitz.] Hat das Märchen sie noch alle? Oder wie jetzt? [Stromausfall.]

Im ersten Teil dieses frühlingshaften STUBE-Freitags am 29. März 2019 brachte Heidi Lexe Ordnung in die Wirren der Froschkönig-Genese. Der Einstieg ins Thema war multimedial mit Nina Calderones Animationsfilm sowie Illustrationsvarianten von kindlich-verspielt über suggestiv und düster bis hin zum Comic und ins Politische. Weitere mediale Marker bezogen die Toten Hosen („Ich wollte immer jemand für dich sein, der ich nie war.“), Alex Flinns „Kissed“ und „The Pricess and the Frog“ (Disney) mit ein, womit klar wurde, dass die hybride Figur des Froschkönigs nicht so leicht zu fassen ist, wie man meinen könnte.
Ausgehend von einem schottischen Märchen aus dem 16. Jahrhundert kreierten die Brüder Grimm ihre Fassung des Stoffes, in der die immer dreisteren Forderungen des Frosches einzig zum Ziel hatten, an die Wand geschleudert zu werden. In Bechsteins Fassung aus dem Jahr 1845 war der Frosch eine Schlange, die Konnotation also mehr als eindeutig, und statt des Brunnens, in den die Kugel fiel, brachte der Vater Geschenke von einer Reise mit, was stark an „Die Schöne und das Biest“ erinnert. Das Erlösungsmotiv wandelte sich von einem Befreiungsakt, dem An-die Wand-Werfen, hin zu einem Liebesbekenntnis, dem Kuss, wobei am Rande zu bemerken wäre, dass die Erlösungschancen der Männer, die auf die Liebe einer Frau hoffen, weit größer sind, als umgekehrt (siehe die kleine Meerjungfrau).
Die Sache mit dem Kuss für den Frosch führte aber zu Komplikationen, denn so funktioniert das ganze ja nicht. Es geht schief, und aus dem Frosch wird kein Prinz, sondern aus der Prinzessin eine Fröschin.
In den 70er-Jahren setzte Janosch die Geschichte unter umgekehrte Vorzeichen, und in Jon Screscas „The Frog Prince Continued“ sehnen sich schließlich die vermeintlich erlösten Menschen zurück nach ihrem Froschsein, „and they hopped off happily ever after“.

Den zweiten Teil dieses STUBE-Freitags bildete das von Heidi Lexe geführte Werkstattgespräch mit Illustratorin Sybille Schenker, das dank Peter Rinnerthalers technischer Betreuung des Abends STUBE-Card InhaberInnen wieder als >>>Video on Demand zur Verfügung steht.

Sybille Schenker studierte Design in Deutschland und Illustration in den USA, wo ein besonderes Augenmerk daraufgelegt wurde, dass die Studierenden ihren eigenen Arbeitsprozess entwickeln und zu ihrer persönlichen „visual voice“ finden.
Ihre Abschlussarbeit „Hänsel und Gretel“ (2012) war gleichzeitig ihr Debut auf dem Buchmarkt, das sie in der Folge mit „Rotkäppchen“ und dem „Froschkönig“ zur Märchentrilogie erweiterte. Seit 2014 hat sie eine Professur für Illustration inne.
Sybille Schenker sieht zwischen dem Märchen und der Technik des Scherenschnitts eine enge Verwandtschaft: Die offene Sprache bietet Interpretationsspielraum ebenso wie der freie Raum. Durch die Überlagerung mehrerer transparenter Schichten ist das Original der Illustration nicht das einzelne Blatt, sondern erst das fertige Buch. Das zentrale dramaturgische Moment ist das Umblättern und die Materialität des Buches erzielt erzählerische Wirkung. Scherenschnitt ist eine extrem aufwändige Technik, die aufgrund des großen Materialverschleißes auch dem Verlag viel Mut abverlangt. Die Suche nach Vereinfachung und mehr Schlichtheit führt zu interessanten Experimenten, auf deren Ergebnisse man sich schon freuen darf.

Sybille Schenker war so freundlich, ihre Bücher zu signieren, während die begeisterten Besucher*innen dieses STUBE-Freitags den Abend am froschgrünen Buffet mutig mit Bärlauchaufstrichbroten – „Frühling, ja du bist’s!, Dich hab’ ich vernommen!““ – ausklingen ließen.

Am Ende wurde stilvoll signiert: Gold auf Schwarz.

Alle STUBE-Freitage und alle Video-Angebote sind im Angebot der STUBE-Card enthalten, die >>>hier bestellt werden kann.

Ein Bericht von Alexandra Holmes.

 

 

 

 

 

 


STUBE Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur | Stephansplatz 3/II/11 | A-1010 Wien | T.: +43 1 51552-3784 | stube@stube.at oder fernkurs@stube.at