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Seminar zu Verschwörungstheorien
Vortrag von Heidi Lexe an der HUAk in Enns

Entgegen jeder Verschwörungstheorie: Elvis ist tot. Ill. Peter Schössow.

 

 

 

 

 

 

Um es vorweg zu nehmen: Das Kantinen-Essen war genau wie befürchtet. Gruselig. Und über die Qualität des Kaffees auf dem gesamten Gelände der HUAk – der Heeresunteroffiziersakademie in Enns sollte lieber der Mantel des Schweigens gebreitet werden. Kompensiert wird dieser Mangel an kulinarischer Finesse jedoch mit ausgesuchtem Charme, mit der einer Zivilistin begegnet wird. Keine Treppe, über die man sein Rollköfferchen selbst schleppen müsste, ein Fahrdienst vom Bahnhof zur HUAk, von der HUAk zum Hotel, vom Hotel zur HUAk … Nun gut: Der morgendliche Fahrdienst wurde für 06.40 geordert – man will schließlich vor Tagungsbeginn noch in der Kaserne frühstücken. Will man?
Will man. Denn jedes Seit-Gespräch war geprägt vom gemeinsamen Interessen an der thematischen Vielfalt, die das berufsethisches Seminar zu Verschwörungstheorien bestimmt hat: Von der Psychiaterin über die Historiker bis hin zu Physiker und Chemiker oder Vertreterin einer NGO der Hismat-Bewegung spannt sich der Bogen der Vortragenden, die sich dem Thema aus ganz unterschiedlicher Perspektive nähern. Wurde Marilyn Monroe wegen ihres Verhältnisses zu/mit John F. Kennedy umgebracht? Was stand wirklich hinter dem Untergang der Lusitania? Wieviel Maxwell-Gleichung braucht es zur Tarnkappentechnologie? (Zugegeben: Nach 30minütigem Versuch, physikalische Formeln auch nur optisch wahrzunehmen, tränen einem die Augen). Wie viele Chemiewaffen lagern in Syrien? (Ich darf berichten: Das will niemand, der vorhat, ruhig zu schlafen, wissen.) Welche Verschwörungstheorien formuliert der türkische Präsident, um Gesi-Park-Demonstrierende zu diskreditieren? Und das alles nur bis zur Halbzeit.
Gemeinsam mit dem Institut für Religion und Frieden Tagungsleiter MilOKurat MMag. Stefan Gugerel ein Programm zusammengestellt, in dessen Kontext sich die Frage nach den Schnittstellen zwischen (etablierten) Verschwörungstheorien sowie Literatur und Medien ein wenig exotisch ausmachen, die Jugendliteratur sich aber gut in ein Kaleidoskop jener Versuch einfügt, politische Strukturen und Dramaturgien vom Thema ausgehend offen zu legen. Denn die Verschwörungstheorie kann natürlich selbst als Narrativ verstanden werden und bietet damit den idealen Nährboden für belletristisches Neu-, Aus- und Weitererzählen von kuriosen Erklärungsmodellen historischer Ereignisse.
Das Ereignis selbst hingegen – die Verschwörung – zeigt sich zuletzt als beliebtes Motiv der (vor allem dystopischen) Jugendliteratur, wenn Macht- und Unterdrückungsmechanismen zum handlungstreibenden Moment werden. So wird die Verschwörung in Ursula Poznanskis Trilogie „Die Verratenen / Die Verschworenen / Die Vernichteten“ zum Vexierbild, das sich mit jedem handlungserweiternden Band neu darstellt; oder in Suzanne Collins Trilogie „Hunger Games“ („Die Tribute von Panem“) zum missing link zwischen Rebellion und Revolution.

Wer weniger an Narration interessiert ist und schon gar nicht über die persönliche Eindrücke jener lesen will, die noch nie an einem Tagungsort vorgetragen haben, an dessen Tor man von bewaffneten jungen Männern begrüßt wird, sondern vielmehr an den außerordentlich interessanten Inhalten der Vorträge, wird – einmal mehr – professionell vom Institut für Religion und Frieden versorgt.
Dessen Tagungsbericht finden Sie hier

Die Literaturliste zum Vortrag „Verschwörungen in zeitgenössischer Future Fiction“ finden Sie >>> hier
Und leider muss am Ende der launigen Rückschau dasselbe gesagt werden, wie am Beginn meines Vortrags: Elvis lebt nicht mehr. Peter Schössow hat es bewiesen.

Heidi Lexe

 

Heidi Lexe und die Teilnehmer des Seminars

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


STUBE Studien- und Beratungsstelle für Kinder- und Jugendliteratur | Stephansplatz 3/II/11 | A-1010 Wien | T.: +43 1 51552-3784 | stube@stube.at oder fernkurs@stube.at